Wichtige Einblicke in Industrieprozesse und eine konkrete Vorstellung davon, wie Ingenieurinnen und Ingenieure in verschiedenen Berufsbildern aktuelle Herausforderungen angehen - das nehmen die TUBAF-Studierenden Clara Zerbs und Fabian Bertram mit von einer Exkursion ins Stahlwerk Eisenhüttenstadt. Dort erprobt ArcelorMittal die Produktion von grünem Stahl. Die Industrie-Exkursion mit insgesamt 11 Studierenden wurde vom Stipendienprogramm des Zentrums für effiziente Hochtemperatur-Stoffwandlung (ZeHS) finanziert.

„Ich hatte schon lange die Vision, ein Stahlwerk zu besuchen, um einmal wirklich Einblick zu erhalten und auch mit den Beschäftigten vor Ort darüber reden zu können, wie Stahl in der Praxis grüner wird“, sagt Clara Zerbs, Studentin der Verfahrenstechnik und ZeHS-Stipendiatin im Wintersemester 2024/25, die den Kontakt zum Stahlwerk hergestellt hatte. „Mit meinem Studium möchte ich die Zukunft aktiv mitgestalten – zum Beispiel indem ich mit daran arbeite, Technologien grüner zu machen!“
Master-Student Fabian Bertram ergänzt: „Im Studiengang Energietechnik kann ich mein Interesse für Technik mit der Motivation verbinden, dem Klimawandel entgegen zu treten. Besonders interessant fand ich den Ansatz, schon die Erzeugung von Roheisen zu dekarbonisieren mit sogenanntem Eisenschwamm aus erneuerbarer Energie.“

Grüne Technologien für klimafreundlicheren Stahl
Im Stahlwerk verfolgten die Studierenden den Einsatz des Roheisens bis hin zu fertigen Halbzeugen. Das sind zum Beispiel große Spulen von Flachstahl, die dann in der Automobilindustrie weiterverarbeitet werden. „Ein besonderer Akzent lag auf Entwicklungen hin zu grünen und erneuerbaren Technologien, was auch zu den Forschungsaufgaben des ZeHS zählt“, betont der Wissenschaftliche Sprecher Professor Dirk Meyer. „Stahl enthält zwangsläufig Kohlenstoff. Entsprechend kommt Kohlenstoffkreislauftechnologien unabwendbar Bedeutung zu, woran in Freiberg intensiv gearbeitet wird“, sagt Prof. Martin Gräbner, Stellvertretender Direktor des ZeHS.
Ermöglicht wurde die Exkursion nach Eisenhüttenstadt und das spannende Tagesprogramm durch die Förderung im Rahmen einer Stiftung unter dem Dach des Stifterverbandes. Eine Videoproduktion des Medienzentrums der Universität begleitet die Studierenden. „Es ist schön, dass es gelingt, auch mit externer Unterstützung Studierende der Universität an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Dass dabei zugleich Freude spürbar ist, entspricht gemeinsamen Gedanken. Die dahinterstehende Partnerschaftlichkeit darf wohl zugleich als ein Kennzeichen der Freiberger und ihrer verbundenen Weggefährten gelten“, so Professor Dirk Meyer.
- dirk-carl [dot] meyer [at] physik [dot] tu-freiberg [dot] de (Prof. Dr. Dirk C. Dirk Meyer) und theresa [dot] lemser [at] zehs [dot] tu-freiberg [dot] de (Ass. iur. Theresa Lemser ), Wissenschaftlicher Sprecher und Referentin des ZeHS
- Clara-Christina [dot] Zerbs [at] student [dot] tu-freiberg [dot] de (Clara Zerbs), Stipendiatin, Studentin im Diplomstudiengang Verfahrenstechnik mit Spezialisierung Energieverfahrenstechnik