Friedrich Wilhelm von Oppel (1720-1769)
Am 21. November 1765 unterzeichnete Prinzregent Xaver (1730–1806) das Gründungsdokument der Bergakademie Freiberg – auf Anregung des Generalbergkommissars Friedrich Anton von Heynitz und des Oberberghauptmanns Friedrich Wilhelm von Oppel. In einer Zeit, in der der Bergbau für die wirtschaftliche Entwicklung Sachsens von zentraler Bedeutung war, erkannten beide die Notwendigkeit, Berg- und Hüttenleute nicht nur praktisch, sondern auch wissenschaftlich auszubilden.
Gemeinsam mit Friedrich Anton von Heynitz war er 1765/66 Mitbegründer der Bergakademie Freiberg und deren erster Leiter. Er wurde als Sohn des Rittergutsbesitzers Bernhard Wilhelm von Oppel auf Krebs bei Pirna und dessen Ehefrau Justine Christiane, geborene von Heynitz, geboren. Seiner Neigung zum Bergbau und Hüttenwesen folgend, erhielt er eine entsprechende Ausbildung im Erzgebirge. Ab 1743 war er als Assessor im Freiberger Oberbergamt tätig, wurde 1755 zum Berghauptmann und 1763 zum Oberberghauptmann ernannt. In dieser Funktion setzte er sich nach dem Siebenjährigen Krieg intensiv für die Wiederbelebung und Förderung des erzgebirgischen Bergbaus ein, insbesondere durch die Mitbegründung der Bergakademie. Die ersten Lehrveranstaltungen fanden in seinem Wohnhaus statt. Zu seinen Kindern zählten Carl Wilhelm von Oppel (1767–1833), Direktor der Meißner Porzellanmanufaktur, und Julius Wilhelm von Oppel (1766–1832), ein bedeutender Staatsmann.
Die Stiftung seiner privaten Mineralien-, Bücher- und Bergbaumodellsammlung bildete den Grundstock für die Sammlungen der Bergakademie.
Anleitung zur Markscheidekunst, 1749
Die Vermessungskunde im Bergbau, die Kunst von Markscheiden" ist die wohl älteste eigenständige Ingenieurdisziplin.
Noch als Assessor im Oberbergamt schrieb Oppelt sein Buch "Anleitung zur Markscheidekunst" in genauer Kenntnis der Praxis, aber nicht speziell für die Lehre, "... daß man nun auch ich von dieser Wissenschaft gegenwärtigen Aufsatz entwerfen und mich entschlossen, hab ich vornehmlich mit meiner eigenen Erfahrung getan."
... daß man nun auch ich von dieser Wissenschaft gegenwärtigen Aufsatz entwerfen und mich entschlossen, hab ich vornehmlich mit meiner eigenen Erfahrung getan.
Das Oppelsche Haus
Das im Renaissancestil erbaute Haus erwarb Oppelt 1756 für 3.500 Taler. Das damalige Königlich sächsische Bergakademiegebäude, auch als das Opellsche Haus. Noch heute wird das Haus mit dem Namen Opplts verbunden. Die räume im Erdgeschoss wurden angemietet und 1776 als Hörsaal, für die die Mineraliensammlung, die Bibliothek sowie für ein Instrumentenzimmer genutzt. Anfang Mai 1766 fanden hier die ersten Vorlesungen statt.
